Lösungen unterscheiden sich vor allem danach, welche Interessen in ihnen abgedeckt sind. Problemlösungen kommen nicht im luftleeren Raum zustande, sondern sind von Menschen gemacht. Darum lässt sich anhand der Lösung ablesen, welche Konflikttypen sie zustande gebracht haben.
Harmoniebedürftige und konfliktvermeidende Typen scheuen die Diskussion mit der Folge, dass es keine neuen Lösungen für offene Fragen gibt. Wer Harmonie über alles stellt, riskiert Stillstand im Status Quo und übergeht veränderte Bedürfnislagen. Nicht nur die Interessen von anderen, auch die eigenen werden so übergangen. Ein Vorgehen, das über kurz oder lang zu Unzufriedenheiten führt. Eine Lösung, die dann für viele Betroffene an Bedeutung gewinnt, ist dem scheinbar harmonischen Gefüge den Rücken zu kehren, weil es keine Meinungsverschiedenheiten und Entwicklungen zulässt.
Kämpferische und machtbewusste Typen hingegen wollen vor allem die eigene Position durchzusetzen. Andere Sichtweisen sind hier nicht gefragt und werden nicht zugelassen, weil man dadurch nicht nur die eigene Lösung, sondern auch die eigene Führungsrolle gefährdet sieht. Wer offenlegt, den eingeschlagenen Weg nicht ohne Weiteres mitzugehen, wird als bedrohliche Konkurrenz wahrgenommen und gerät unter Dauerbeschuss. In diesem Fall verlassen alle das Boot, die den Kampf, aus welchen Gründen auch immer, nicht aufnehmen wollen.
Dialogorientierte und kooperative Typen verfolgen einen relativ jungen Ansatz. Durch Gespräche wird versucht Kompromiss- oder Konsens-Lösungen zu erzielen, die die Interessen aller abdecken. Angepeilt wird eine win-win-Lösung, die über die ursprünglichen Standpunkte der Beteiligten hinaus geht. Wenn genügend Zeit für Verhandlungen ist, ist das der Garant für haltbare Lösungen und langfristige Beziehungen mit hohem Zufriedenheitsfaktor.
In der Regel stehen Menschen nicht alle Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Schon sehr früh üben wir im familiären Kontext ein gewisses Konfliktverhalten ein und lernen unsere Interessen durchzusetzen, zu unterdrücken oder zu verhandeln. Es lohnt sich zu analysieren, wie man sich selbst vorwiegend verhält, beziehungsweise ob bei Kolleginnen, Mitarbeitern oder Führungskräften ein bestimmtes Verhalten überwiegt. Im Idealfall stehen Ihnen alle Optionen zur Verfügung und Sie können in verschiedenen Situationen unterschiedlich reagieren und passende Lösungen finden.
Es gibt nämlich Konstellationen, wo es Sinn macht Streit zu vermeiden, andere, wo schnelle Entscheidungen gefragt sind oder wieder andere, bei denen es besser ist alle Beteiligten an Bord zu holen. Keine Lösungsstrategie ist von vornherein die beste. Ein anderes Konfliktverhalten einzuüben gelingt nicht von heute auf morgen und führt meist zu Irritationen. Im unternehmerischen Kontext macht es Sinn, sich dabei professionell begleiten zu lassen.